Schüler gestalteten Gottesdienst zum Reformationstag
Am vergangenen Mittwoch (1. November) fand in der St.-Marienkirche in Varrel ein Gottesdienst statt, der hauptsächlich von Schülern der 6. und 7. Klassen der Oberschule Varrel gestaltet wurde. Den Gottesdienst besuchten nicht nur etwa 150 Schüler und ihre Lehrerinnen, sondern auch zahlreiche Gemeindemitglieder, die sich auf diese Weise einen Eindruck von der Arbeit „ihrer“ Schule vor Ort verschaffen konnten.
Die Schüler und ihre Religionslehrerinnen Yvonne Köper, Carola Labbus und Elke Bier sowie Pastor Klaus-Joachim Bachhoher aus Kirchdorf hatten den 500sten Jahrestag von Luthers berühmtem Thesenanschlag an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg zum Anlass genommen, gemeinsam einen Gottesdienst zu diesem Thema vorzubereiten und durchzuführen. Musikalisch wurden sie dabei von der Musiklehrerin Silke Hungerland an der Orgel unterstützt. Das Fürbittengebet sprachen zwei Schülerinnen aus Klasse 10.
Zwei Vorleserinnen führten durch den Gottesdienst. Ihr Vortrag wurde immer wieder durch anschauliche Rollenspiele unterbrochen. Die Schüler thematisierten zunächst die Situation in der Kirche des ausgehenden Mittelalters, besonders den Handel mit Ablassbriefen. Sie ließen dann Luther selber (hervorragend dargestellt von Caspar Höfener) zu Wort kommen, der in schülergerechter Sprache seine reformatorische Erkenntnis, dass der Mensch sich Gottes Liebe nicht verdienen oder kaufen kann und muss zum Ausdruck brachte. Luther machte deutlich, dass Gott dem Menschen aus Gnade vergibt und der Kauf von Ablassbriefen deshalb völlig überflüssig war. Pastor Bachhofer erläuterte in seiner sich anschließenden Predigt, welche Wirkung die Veröffentlichung von Luthers 95 Thesen gegen Missstände in der Kirche des 16. Jahrhunderts auf Luther selbst (Ausschluss aus der Kirche und Verfolgung) und auf die Kirche (Spaltung der Kirche in die evangelische und die katholische Konfession) gehabt hatte. Abschließend betonte Pastor Bachhofer, dass Luthers Erkenntnis, dass Gott die Menschen liebt und ihnen aus Gnade vergibt, wenn sie an ihn glauben und ihn um Vergebung bitten, auch für uns heute noch uneingeschränkt gilt.
Nach einem Fürbittengebet und dem gemeinsam gesprochenen Vaterunser endete der Gottesdienst mit einem Lied.
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